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17.05.2021 |

Dezentrale Retention und Versickerung von Niederschlagswasser

Sammeln, Behandeln, Rückhalten und Versickern – ein komplettes Konzept für ein Gewerbegebiet! Markt Meitingen ist eine Ortschaft zwischen Donauwörth und Augsburg. Zur Stärkung der Wirtschaftskraft und Schonung von Ressourcen wurde beschlossen ein brachliegendes Gelände eines ehemaligen Kies- und Betonwerkes gewerblich zu nutzen.

Die Ausgangslage
Eine ehemalige Kiesgrube wurde nach vollständiger Auskiesung mit Erdaushub und Bauschutt wieder verfüllt. Auf dem als Gewerbegebiet vorgesehenen Teilgelände befindet sich eine alte Salzgutlagerhalle, die im Bestand verbleiben soll. Wie Bodengutachten gezeigt haben, befindet sich die Halle auf gewachsenem Boden (im Gegensatz zum umgebenen Gelände). Das gesamte Gelände liegt im ehemaligen Lechtal. Hier hat sich ein ergiebiger Grundwasserkörper ausgebildet. In diesem taucht wie ein „Block“ die angesprochene Verfüllung auf. Unterhalb der Aufschüttung befinden sich Kiesbänke, durch die das Grundwasser fließt. Der Deponiekörper selbst wird nicht durchströmt. Um das Eindringen von Oberflächenwasser in den Auffüllungsbereich zu vermeiden, wird das künftige Gewerbegebiet versiegelt. Damit tauchte die Frage auf: „Wohin mit dem Oberflächenwasser?“

Oberflächenwasserbewirtschaftung ohne zusätzlichen Flächenbedarf
Das zu entwässernde Gelände hat eine Fläche von rund 53.000 m². Über diesen Rahmen hinaus fällt noch Regenwasser von Straßen, Hof- und Dachflächen an. Diese Bereiche sind gering bis nicht belastet. Die Zufahrtstraße hingegen, bedingt durch den starken Kfz-Verkehr, deutlich stärker. 

Aufgrund der im Verhältnis zur großen Einzugsfläche relativ kleinen versickerungsfähigen Bereiche unter der ehemaligen Salzgutlagerhalle, ist eine Retention des Niederschlagswassers vor der Einleitung in die „Versickerungsanlage“ zwingend erforderlich. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Parameter ergab sich für die Rückhaltung ein Volumen von 1.800 m² (nach DWA Arbeitsblatt 138).


Die Funktionsweise der Anlage
Unterirdisch angeordnete Oberflächenwasserbehandlungs- und Versickerungsanlagen haben einen unschlagbaren Vorteil: sie benötigen keine zusätzlichen Geländeflächen. In diesem Fall konnte die Anlage in den Abmessungen 89,0 m x 14,2 m bei einer Tiefe von 2,33 m komplett unter der Lagerhalle errichtet werden.  Betrachtet man die Anlage in einer „Draufsicht“, so sind mittig 5 Kontrollschächte (für Reinigung und Kontrolle) angebracht. Diese kommunizieren mit den links und rechts befindlichen 5 Reihen Rigolentunnel MC-4500. Am Ende jeder Reihe befinden sich wiederum jeweils 5 Kontrollschächte. Im Gegensatz zur „mittleren Reihe“ kommunizieren diese mit den Rigolentunneln und auch untereinander. Den Kontrollschächten vorgeschaltet ist jeweils ein BIRCOhydropoint 1000 als Vierling (auf der rechten Seite) und als Fünfling (-links). Da auf dem Gewerbegebiet Oberflächenwasser nicht nur in unterschiedlicher Quantität, sondern auch in unterschiedlicher Qualität anfällt, sind auch die Entwässerungswege unterschiedlich. Niederschlagswasser aus den versiegelten Gewerbegebietsflächen und dem Dach der alten Salzgutlagerhalle werden über einen Regenwasserkanal direkt in die Sedimentationstunnel eingeleitet. Da das „Straßenwasser“ deutlich stärker belastet ist, wird dies über eine Rohrleitung in den BIRCOhydropoint 1000 (Fünfling) eingespeist. Danach gelangt es – zusammen mit dem Oberflächenwasser aus den Dachflächen – in das Rigolensystem.                                                                                                         

Insgesamt bilden diese Stränge den linksseitigen Zufluss. Von der rechten Seite kommt das Oberflächenwasser aus den Hofflächen der Lagerhalle. Auch dieses ist stärker belastet und wird vor der Weiterleitung im zweiten BIRCOhydropoint 1000 (Vierling) behandelt.

Der BIRCOhydropoint 1000
Im Hydropoint (zugelassen nach DIBt) wird ein hydrodynamischer Abscheider mit einer Filterstufe kombiniert. Schadstoffe wie Schwermetalle, Mineralöle, PAK und Mikroplastik werden sicher zurückgehalten. Und so funktioniert der Abscheider:   Das anfallende Oberflächenwasser wird am unteren Ende der Anlage eingeführt und tangential abgelenkt. Hier können Partikel – insbesondere die Sandfraktion – sedimentieren. Die Filterelemente sind mittig angebracht. Im Aufstromverfahren werden Feinstoffe ausgefiltert. Kohlenwasserstoffe, in Form von Rückständen aus Kraftstoffen, steigen nach dem Schwerkraftprinzip zur Wasseroberfläche auf. Von dort aus kann die Ölphase abgesogen werden.        Durch eine Rohrkrümmung im Ablauf kann das gereinigte Regenwasser abfließen. Die Mineralölphase hingegen wird sicher zurückgehalten.

BIRCO Rigolentunnel von StormTech
Durch Rigolentunnel kann Niederschlagswasser gespeichert und anschließend dem Grundwasser zurückgegeben werden. Kanalisation und Kläranlagen werden entlastet – der eigene Geldbeutel auch! Zudem ermöglicht das vom DIBt zugelassene System einen dauerhaften Schwerlastverkehr auch bei oberflächennahem Einsatz. Rigolentunnel bestehen aus Kammern und Endkappen, beides wird auf Paletten gestapelt und zur Baustelle transportiert. Es wird wenig Platz beansprucht. Durch ein Gewicht von 53,5 kg je Element und die einfache Steckverbindung (ohne Clips bzw. Verbindungshaken) kann bei Großprojekten eine große Anzahl von Kammern in kürzester Zeit sehr wirtschaftlich verlegt werden. Ein wichtiger Bestandteil der Rigolenanlage ist der Sedimentationstunnel (Isolator Row). Das patentierte Verfahren hält abfiltrierbare Stoffe (AFS) sicher zurück. Der Sedimentationstunnel unterscheidet sich von anderen Rigolen dadurch, dass ein Bändchengewebe zwischen Schotter und den Kammern verlegt wird. Das Geotextil sorgt für einen Filtereffekt. (Durchgangswert nach DWA M 153 Typ D13 von 0,3) Das verhindert eine Verschmutzung von Schotter und Rigolen. Dadurch werden auch Wartungsarbeiten deutlich reduziert. Bei Starkregenereignissen wird der „erste Stoß“ typischerweise über einen Sedimentationstunnel geführt. Die nachfolgenden Wassermengen sind wenig belastet und verteilen sich über die übrigen Rigolentunnel. Dieses System hat sich in der Praxis bewährt und sorgt für eine zuverlässige Behandlung und anschließende Versickerung. Neben dem bereits erwähnten Bändchengewebe kommt noch ein weiteres Geotextil zum Einsatz.   Um ein Eindringen von Erde und Sand ins Tunnelsystem zu verhindern wird ein Kunstfaservlies ausgebracht. Es umhüllt quasi das Tunnelsystem. Wasser hingegen kann nach allen Seiten gut austreten. BIRCO Rigolentunnel von StormTech sind nicht nur in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht eine optimale Lösung für die Oberflächenwasserbehandlung. Auch die Betriebskosten für Inspektion, Wartung und Reinigung werden, bedingt durch den Aufbau des Gesamtsystems, deutlich reduziert.

Für weitere Informationen bzw. den ausführlichen Bericht kontaktieren Sie bitte:
BIRCO GmbH
Marian Dürrschnabel
Herrenpfädel 142 – 76532 Baden-Baden
Tel.: 07221/5003-0 – Fax: 07221/5003-1429
info@birco.de - www.birco.de

 

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