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Wasserkreislauf zertifizierter Gebäude

01.05.2014 |

Zertifizierung – Green Building Standards

Immobilienunternehmen waren geteilter Meinung zum Sinn der Gebäudezertifizierung. Die einen beklagten die Kosten des Verfahrens, die anderen behaupteten, dass zertifizierte Immobilien besser vermietbar seien und im Verkauf höhere Preise erzielten.

Mittlerweile, im Interesse des langfristigen Werterhalts, ist nachhaltiges Bauen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft nicht mehr wegzudenken. International anwendbar und für Deutschland von Bedeutung sind das britische BREEAM-, das amerikanische LEED- und das deutsche DGNB-Label. Ihnen gemeinsam sind die Bewertung nach Punkten und die Auszeichnung in mehreren Qualitätsstufen. Im Gegensatz zum Gütesiegel „Effizienzhaus“ der Deutschen Energieagentur DENA, die nur energetische Qualitäten bewertet, kann bei den vorgenannten drei Systemen mit Wasser gepunktet werden. Mehr noch – sie beurteilen nach dem 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit das parallele Umsetzen von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen.

Im Jahr 1987 bildete die Brundtland-Kommission die Grundlage zur heutigen Definition des Nachhaltigkeitsbegriffs. Vorsitzende dieser Weltkommission für Umwelt und Entwicklung war die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland. Im Brundtland-Bericht heißt es: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Wenngleich international betrachtet die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Sitz in Stuttgart noch deutlich hinter den mit 20 Jahren Vorsprung gestarteten LEED und BREEAM rangiert, gilt sie in Deutschland als unumstrittener Marktführer und hat den umfassendsten Kriterienkatalog.

Das DGNB Zertifikat ist das erste Zertifizierungssystem der zweiten Generation – das heißt, Bewertungsgrundlage ist nicht nur die Ökologie, sondern die ganzheitliche Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Anhand eines Katalogs von rund 50 Kriterien kann die Nachhaltigkeit von Gebäuden sichtbar, messbar und damit optimierbar gemacht werden. Neben der Erfassung der ökologischen, ökonomischen und der soziokulturellen/funktionalen Qualität (3 Säulen) umfasst der Kriterienkatalog darüber hinaus die Beurteilung der technischen Qualität, der Prozessqualität und der Standortqualität.

(Autor und Bildquelle Wasserkreislauf: Klaus W. König)
(Bildquelle DGNB-Zertifikat: http://www.dgnb.de)
(Bildquelle Leed-Zertifikat:http://www.usgbc.org)
(Bildquelle breeam-Zertifikat: http://www.breeam.org)


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