BIRCOwissenswert

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Sonnenschiff in Freiburg/Solarsiedlung: Versickerungsflächen mit Erlebnisqualität im Zentrum der Stadt

(Foto: fotolia.de)

Key Account Management

Hans-Jürgen Röcker

01.01.2015 |

Regen – ein Zukunftsfaktor?

Wir kennen seine Auswirkungen auf unser Gemüt, wir wissen von seiner Bedeutung für den Naturkreislauf. Und wir erkennen die neue Aufgabe in der Siedlungswasserwirtschaft im Sinne des Water Sensitive Urban Design - eines in Australien geprägten Begriffs, den BIRCO mit Wasserorientierte Stadtplanung (WOS) übersetzt.

Gemeint ist Städtebau mit Orientierung am Bedarf des natürlichen Wasserkreislaufs, also mit Dachbegrünung, Retentions- und Versickerungsflächen. Mehr noch, es ist über die Funktion dieser Maßnahmen hinaus Stadtgestaltung mit der Erlebnisqualität von Regenwasser mitten im gebauten Kontext des typisch Urbanen. Beispiele und Publikationen dazu gibt es seit einem Vierteljahrhundert. Ist Niederschlagswasser also schon eine bekannte Größe als Medium des zukünftigen Städtebaus? Wir glauben schon, obwohl wir noch wenig davon in unserer unmittelbaren Umgebung finden. Jedenfalls hat das Thema auf europäischer Ebene die Hochschulen erreicht.

Die Gebäude- und Stadtteil-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB e. V. tut das ihre und belohnt Investoren mit Zertifikaten in Gold, Silber und Bronze. Trotzdem, es wird wohl noch einige heiße Sommerwochen brauchen und mehr Gebäude mit adiabatischer Abluftkühlung, um auch die Regenwassernutzung - dieses unscheinbare, weil an der Architektur nicht ablesbare Element der Regenwasserbewirtschaftung – in großem Stil durchzusetzen.

Mit finanzieller Förderung alleine ist das nicht zu machen, wenngleich das Land Bremen und die Stadt Heidelberg noch Anreize dieser Art bieten. Tatsache ist, dass die Regenwassernutzung zunimmt, es mittlerweile fast zwei Millionen Zisternen in Eigenheimen gibt und etwa 40% der Neubauten eine Anlage zur Regenwasserbewirtschaftung haben. Das zeigt immerhin, dass sich auf der Ebene der privaten Immobilien die Vorteile des weichen Regenwassers herumgesprochen haben. Der andere Vorzug, dass der Regen in unseren Breiten in der Vergangenheit uns recht gleichmäßig übers Jahr verteilt entgegen kam, muss vielleicht durch Klimaveränderung erst deutlich werden, um ihn richtig schätzen zu lernen. Weil wir dann, wenn das nicht mehr so ist, auf Niederschlagswasser mehr angewiesen sind und zudem größere Speicher brauchen, wird die Anlagentechnik deutlich teurer. Aber vielleicht ist gerade das nötig, damit wir den ganzen Wert des Regenwassers erkennen. Womit sich auch in dieser Sache ein Schweizer Sprichwort bewahrheiten würde: „Was nicht viel kostet, ist auch nicht viel wert.“

Noch regnet es bei uns recht gleichmäßig übers Jahr verteilt, ein Vorteil für die Regenwassernutzung. Falls sich dies durch Klimawandel ändert und wir wie in Ostasien unseren Jahresniederschlag nur in wenigen Monaten erhalten, werden große Speicher erforderlich.

(Autor: Klaus W. König)


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