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Fassadenbegrünung zur Verschattung

Fassadenbegrünung zur Verschattung, passive Kühlung, Institut für Physik Berlin Adlershof.

Regenwasserzisterne bei Hüttinger Elektronik in Freiburg im Breisgau zur Kühlung von Produktion und Raumluft mit Regenwasser (Foto: Mall)

01.04.2015 |

Wasserorientierte Stadtplanung

Es gibt zwei Seiten derselben Medaille: Regen als Abwasser, das von Grundstücken abfließt und entsorgt werden muss. Oder Regen als Rohstoff, der dem natürlichen Kreislauf folgt und Grundwasser anreichert, Oberflächengewässer speist sowie Flora und Fauna nährt und für Luftbefeuchtung sorgt...

Begrünte Dächer und Fassaden, Teiche, Sickermulden, Rigolen und Zisternen sind Komponenten der Regenwasserbewirtschaftung und als solche Stand der Technik. Mit ihrer Hilfe wird das Stadtklima im Sommer besser verträglich. Regenwasser ist mittlerweile im Siedlungsgebiet ein Rohstoff für die Natur und – durch die Nutzung im Haus – sogar ein Rohstoff für die Haustechnik geworden. Die allmähliche Verbreitung dezentraler Anlagen ermöglicht das Recycling der Ressource Niederschlagswasser zu immer attraktiveren Preisen. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei Modernisierung im Bestand, vor allem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, andere Lösungen ergeben als bei Neubau.

Gerade im Hinblick auf die Betriebskosten von Niederschlags-, Trinkwasser- und Abwassergebühr erscheint ein Aspekt zunehmend deutlicher, wie ein nahender Komet am Himmel: Die Kühlung mit dem weichen Regenwasser. Dabei spielt es keine besondere Rolle, ob es sich um ein bestehendes oder neues Gebäude, ein privates, öffentliches oder industrielles handelt. Objekte wie Hüttinger Elektronik in Freiburg i. Br., Frei Lacke in Döggingen oder das Klinikum Bad Hersfeld belegen dies mit konkreten Zahlen. Mehr noch – bei Gebäudekühlung mit Regenwasser können sich die naturnahen Verfahren der Fassaden-/Dachbegrünung und die Haustechnik der adiabaten Abluftkühlung ideal ergänzen, alles gespeist aus derselben Zisterne.

Besonders erwähnenswert ist die daraus resultierende beträchtliche Energieeinsparung, neben der für das Stadtklima interessanten Luftbefeuchtung ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz. Das Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin steht seit 10 Jahren für diese komplexe Form der Regenwassernutzung. Sie wird propagiert von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, gestützt durch die wissenschaftlichen Begleituntersuchungen der Technischen Universität Berlin und der Hochschule Neubrandenburg, nachzulesen in der Broschüre „Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung; Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung“. Das Erfolgsrezept dort für die Rohstoffgewinnung im eigenen Land lautet

Regenwassernutzung (Verdunstung + Fassadenbegrünung)

= Gebäudekühlung

+ Betriebskosteneinsparung (Gebühren + Trinkwasser + Energie)

+ Klimaschutz




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