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Mangelware Wasser in Ballungszentren

Dürre auf Teneriffa 2012, La Caleta – in Deutschland noch kein Thema. Durch Klimawandel könnte sich das Problem auch bei uns etablieren. (Foto: Mira König)

Mangelware Wasser in Ballungszentren

Bewässerung des Vorgartens – ein Luxus, den wir uns künftig nur noch leisten dürfen, wenn wir dafür Regenwasser statt Trinkwasser verwenden? (Foto: Klaus W. König)

01.05.2015 |

Mangelware Wasser in Ballungszentren

„Wasserarmut und Mandelreichtum in Kalifornien“ titelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 8. April 2015. Zugegeben – ist weit von uns weg. Aber vielleicht ist es jetzt an der Zeit, das Verschwenden von Wasser auch bei uns zu beenden. Die Australier sind vor 15 Jahren „aufgewacht“...

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurden auf massive Intervention von Greenpeace die neu errichteten Wohnhäuser der Sportler mit Regenwassernutzung ausgestattet. Mittlerweile gibt es dort eine Vielzahl an Referenzobjekten für das Einsparen von Trinkwasser, und sogar Restriktionen. So ist z. B. in Melbourne, Sydney und Canberra in Dürreperioden – die immer häufiger auftreten – die Bewässerung des Gartens mit Trinkwasser nur an bestimmten Tagen gestattet. Ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir ähnliche Verhältnisse in Europa oder gar in Deutschland haben? Folgt man den Prognosen der Klimaforscher, dann ist mit deutlichen Veränderungen bei der monatlichen Niederschlagsverteilung zu rechnen.

Konkret heißt das, dass die Winterniederschläge in vielen Regionen zunehmen, die Regenmengen im Sommer entsprechend abnehmen werden. Natürlich haben wir dann immer noch unsere Grundwasservorräte, könnte man denken. München, davon unabhängig, versorgt sich derweil aus dem oberirdisch zufließenden Wasser der Alpen, Berlin aus der Spree, Stuttgart mit Fernwasser vom Bodensee. Frankfurt, Hamburg und Bremen greifen allerdings weiterhin auf die unterirdischen Vorräte von Vogelsberg, Harz und Lüneburger Heide zu.

Doch wie lange noch? Werden sie nicht durch Versickerung nach kräftigen Niederschlägen regelmäßig aufgefüllt, die Oberflächengewässer nicht durch Quellen und Zuläufe aus der Landschaft gut gespeist, fehlt uns eines der wichtigsten Lebenselemente. Schwarzmalerei? Wohl kaum – die Europäische Kommission konstatierte schon 2010 unter der Überschrift „Wasserknappheit – ein europäisches Thema“: Das Verhältnis zwischen Wassernachfrage und -verfügbarkeit hat in vielen Gebieten Europas ein kritisches Niveau erreicht. Wasserknappheit und Dürre sind zu einer großen Herausforderung geworden – und der Klimawandel wird das Problem voraussichtlich noch verschärfen. Das Problem ist nicht auf die Mittelmeer-Anrainerstaaten beschränkt. Die Tschechische Republik berichtet über Gebiete mit häufiger Wasserknappheit, und Frankreich und Belgien melden übernutzte Grundwasserleiter. Seit einigen Jahren fordert die EU-Kommission die Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, politische Impulse etwa über die Wassergebührenpolitik, verbesserte Instrumente zur Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Förderung des sachgemäßen Umgangs mit Wasser und des Wassersparens zu geben. Quelle: Europäische Kommission 2010

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