Barrierefrei planen, bauen und entwässern

Unbehinderte Mobilität

Gesetzliche Voraussetzungen um Barrierefreiheit zu erfüllen und diese durch Innovationen umzusetzen, ist die gegenwärtige Herausforderung an die Industrie. Der technische Fortschritt mit der Herstellung neuartiger oder wesentlich verbesserter Produkte und Materialien nach dem Konzept "Design für Alle" sollen Infrastrukturen so gestaltet sein, dass sie auch für Menschen mit Behinderungen im öffentlichen Verkehrsraum nützlich sind und ihnen eine Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft ermöglicht wird.

Interessant für den Fußgängerverkehr ist die Nutzung linearer Oberflächenentwässerung auf Plätzen, Wegen oder auch an Gebäudeeingängen, die ohne Höhenunterschied für Rollstuhl- und Rollatornutzer problemlos überfahren werden können und für Menschen mit Sehbehinderungen oder mit dem Blindenlangstock eine Leit- und Orientierungsfunktion vorfinden. Zu diesem Zweck sind spezielle Abdeckungsaufsätze in Rippen- und in Noppenstruktur entwickelt worden, die nach den Normmaßen über Bodenindikatoren der DIN 32984 ausgerichtet sind. Zu diesem visuellen und taktilen Kontrast entsteht  durch die Graugussabdeckung mit dem Hohlkörper der Entwässerungsrinne ein bedeutungsvoller akustischer Kontrast beim Überstreichen der Strukturen mit dem Langstock. Das Entwässerungssystem von BIRCO leistet mit dieser Neuheit einen wesentlichen Beitrag zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.

Wendelin Mühr, im April 2017

Aktualisierter Wissensstand 12/2020

„IM DETAIL – Taktiles Leitsystem im Verkehrsraum“

Mehr erfahren
Dipl.-Ing. Wendelin Mühr

Dipl.-Ing. Wendelin Mühr


Vielfalt leben

Inklusion heißt Zugehörigkeit.

Inklusion ist ein Menschenrecht, das in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist. Deutschland hat diese Vereinbarung unterzeichnet. Wenn jeder Mensch – jung oder alt – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit – das ist gelungene Inklusion. In einer inklusiven Gesellschaft ist es normal, verschieden zu sein. Jeder ist willkommen. Wir alle profitieren davon. Schwellenfrei heißt: Abbau von Hürden. Weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit, Toleranz und ein besseres Miteinander.


Bewegte Bilder sagen mehr: Inklusion und barrierefreies Bauen - BIRCOimpuls On Tour


Normen beachten – Teil 1

DIN 32984:2023 - 04

„Bodenindikatoren im öffentlichen Raum“. Wichtig: Zwei-Sinne-Prinzip. Es müssen bei der Nutzung von Bodenindikatoren mindestens zwei der drei Sinne Sehen, Hören, Tasten verstanden werden.

DIN 18040.1

„Öffentlich zugängliche Gebäude“. Wichtig: Taktil erfassbare Orientierungshilfen. Sie müssen sich gut durch Form, Material, Härte und Oberflächenrauigkeit unterscheiden.

DIN 18040.3

„Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum“. Wichtig: Formulierung von Schutzzielen. Sensorische Anforderungen (visuell, akustisch, taktil) müssen erfüllt werden.

DIN 32975

„Gestaltung visueller Informationen im öffentlichenRaum zur barrierefreien Nutzung". Wichtig: Leuchtdichtekontrast. Er muss bestimmte Mindestwerte erfüllen.Es wird zwar auch auf Farben eingegangen,diese können aber nur unterstützend wirken, jedoch niemals einen niedrigen Leuchtdichtekontrastausgleichen.


Das BIRCO-Blindenleitsystem

Gussabdeckung „Rippenprofil für Leitstreifen"

Gussabdeckung „Rippenprofil für Leitstreifen"


Gussabdeckung „Noppenprofil für Aufmerksamkeitsfelder“

Gussabdeckung „Noppenprofil für Aufmerksamkeitsfelder“

BIRCO Blindenleitsystem - geprüfte Sicherheit

BIRCO Blindenleitsystem - geprüfte Sicherheit


Leitsystem und Entwässerung in einem Bauteil

Leitsystem und Entwässerung in einem Bauteil


Sicher ankommen und...

Extentrischer Abzweig

Durchlaufende Rinne

Abzweig für rechte und linke Abbiegung

Anschluss an Sinkkasten im Abzweig

Abzweig gerade aus oder für rechte bzw. linke Abbiegung

Anschluss an Sinkkasten im Rinnenprofil

Abzweig einer Kreuzung

Entwässerungshochpunkt

...gezielt entwässern mit BIRCO Guss-Abdeckungen

DIN EN 1433 - „Definition von Belastungsklassen für Entwässerungsrinnen und Abdeckungen".
BIRCO Guss-Abdeckungen sind perfekt geeignet zur Entwässerung von Flächen,  selbst im Schwerlastbereich und bei hohen Anforderungen an Flexibilität und Architektur.  Sie sind daher  problemlos einsetzbar für Mischverkehrsflächen, z.B. Shared Spaces. Durch die Verschraubungskulisse der Guss-Abdeckungen (Easylock oder Schraube individuell wählbar) wird eine extrem hohe Verkehrssicherheit erreicht. 

BIRCO Guss-Abdeckungen(schwarz oder verzinkt) nach DIN 32984

Sicherheit nach dem "Drei Sinne-Prinzip"

  •  Akustik
  • Taktilität
  • Kontrast

Herzlich willkommen

Eingangsbereiche

Ob Ämter, Veranstaltungsorte oder Unternehmen, der Zugang führt über den Eingang. Schon hier werden durch falsche Planung Menschengruppen ausgeschlossen. In einer alternden Gesellschaft ist Barrierefreiheit eine Selbstverständlichkeit.

Wichtige Fragen
  • Ort des Eingangs?
  • Weg zum Eingang?
  • Barrierefreier Übergang?
  • Öffnung der Tür?
  • Mögliche Hilfestellungen?
  • Bautechnisch korrekte Umsetzung an Belägen und Fassade?
Eingangsbereiche

Normen beachten – Teil 2

Übergänge an Terrassen und Balkonen

Übergänge an Terrassen und Balkonen

DIN 18195 Bauwerksabdichtungen

Die DIN 18195 legt die Begriffe sowie Abkürzungen für die Anwendung der Normenreihe für die Abdichtung von Bauwerken (DIN 18531 bis DIN 18535) fest.

DIN 18024

„Bewegungsflächen“

Lösung entsprechend Flachdachrichtlinie

Lösung entsprechend Flachdachrichtlinie

FLL „Übergangsbereich Freiflächen/Gebäude“

Wichtig: Barrierefreie Übergänge < 2cm müssen in Übereinstimmung mit der Flachdachrichtlinie als technische Sonderlösungen zwischen Planern, Herstellern und Ausführenden abgestimmt werden.

Bautechnische Umsetzung

Wichtig: Für barrierefreie Zugänge kann mittels Rinne niveaugleich angeschlossen werden. Die oft genannten 15 cm Eintrittshöhe zur Tür („wasserführende Ebene“)werden nicht verlangt – 5cm gelten als anerkannte Regel der Technik.


Stolpern verhindern

Jegliche Schwellen im Bereich von Ein- und Ausgangstüren sowie bei Innentüren stellen eine Stolpergefahr dar und somit ein unüberwindbares Hindernis für Rollstuhl und Rollatoren Nutzer. Technisch unabdingbare Schwellen dürfen maximal 20 mm hoch sein. 

Barrierefrei Schwellen im Übergang zum Außenraum sind sorgfältig zu planen, um die Dichtheit am Türanschluss sicherzustellen. Eine wesentliche Schwierigkeit bei der Ausbildung schwellenloser Übergänge zwischen außen und innen ist die Gefahr des Eindringens von Wasser ins Gebäude, bspw. bei Schlagregen. 

Die Angabe von 150 mm Höhedifferenz zwischen wasserführender Schicht und aufgehenden Bauteilen ist in der Flachdachrichtlinie verankert. Diese Vorgabe kann jedoch gemäß der Technik durch zusätzliche Maßnahmen entsprechend kompensiert werden.

Quelle: Leitfaden Barrierefreies Bauen - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (S. 129). 
 

Abbildung a. zeigt den vorgeschriebenen Übergang von drinnen nach draußen ohne Entwässerungsrinnen. Der Absatz stellt eine Nutzungseinschränkung (nicht barrierefrei), auf jeden Fall aber ein erhöhtes Unfallrisiko dar

Abbildung b. zeigt, dass eine Verringerung der Anschlusshöhe auf min. 50 mm möglich ist, sofern – bedingt durch die örtlichen Gegebenheiten – zu jeder Zeit ein einwandfreier Wasserablauf im Tür-/Fensterbereich sichergestellt ist und um Anpassungen am Einsatz der Entwässerungsrinne vornehmen zu können. Ist kein ausreichender Schutz vor Spritzwasser durch eine Überdachung oder Vordach gegeben, sollten Entwässerungsrinnen mit einer Breite von min. 150 mm verwendet werden.

Abbildung c: Barrierefreie Zugangs- und Eingangsbereiche sind gegeben, wenn diese schwellenlos zu erreichen sind. Sofern es technisch unabdingbar ist, dürfen sie jedoch nicht höher als 20 mm ausgeführt werden.

Abbildung d: Objektbezogen kann der Übergang durch den Einsatz von Entwässerungsrinnen ohne Barriere oder Nullbarriere realisiert werden und ermöglicht so behinderten- und seniorengerechtes Bauen. Da sich jedoch hier insbesondere die Problematik der Abdichtung im Bereich des Türelementes technisch schwer lösen lässt, müssen begleitend zur Anordnung des Entwässerungselements weitere Maßnahmen berücksichtigt werden. Zum Beispiel sollten Abdeckungen mit größtmöglichem Einlaufquerschnitt gewählt werden. Zur Reduzierung von Spritz- und Schlagwasser bei starkem Regen, sollte eine Überdachung geplant werden. Des Weiteren muss jederzeit eine rückstaufreie Entwässerung – auch von größeren Wassermengen – sichergestellt werden. Daher ist auch die Auswahl des angrenzenden drain fähigen Belags von größter Bedeutung. Aufgrund der zuvor dargelegten Problematik sollten vor der Realisierung die vorliegenden Details exakt geprüft werden

Gewusst wie...

Detaillierte Einbauanleitungen zu unseren Blindenleitsystemen finden Sie gleich hier: Einbauanleitung BIRCO Blindenleitsysteme

 

 

BIRCOcolor – Unterstützung der visuellen Wahrnehmung

Visuelle Kontraste spielen eine entscheidende Rolle für die Wahrnehmung von Elementen sowohl im Innen- als auch im Außenraum. Die Erkennbarkeit vonLeitsystemenfür Menschen mit sensorischen Einschränkungen beruht hauptsächlich aufvisuellen und taktilen Kontrasten.
Elemente mit Leitfunktion sollten zu ihrem Umfeld einen visuellen Kontrast aufweisen.
Für das Element, das die Leitfunktion übernimmt, sollte ein helles Material gewählt werden, da dies von Personen mit geringem Restsehvermögen  gut wahrgenommen werden kann.
Die Kontraste sollten dauerhaft und beständig bleiben. Verwitterungen und Verschmutzungen sind zu vermeiden und ggf. zu entfernen.

Perfekt umsetzbar mit BIRCOcolor

 

 

BIRCOcolor - mehr als nur Farbe

BIRCOcolor - mehr als nur Farbe

Barrierefrei realisiert

Eingangsbereich rund

Eingangsbereich rund

Eingangsbereich mit Lochrost

Eingangsbereich mit Lochrost

Leitsystem Fußgängerzone Bergisch Gladbach

Leitsystem Fußgängerzone Bergisch Gladbach

Passende Broschüre zum Download

Broschüre BIRCO Barrierefrei planen, bauen und entwässern

Broschüre BIRCO Barrierefrei planen, bauen und entwässern

[PDF, 0,00 B ]

BIRCOchat